BYD HVM+ / HVS+: Speichergeneration 4.0 und die wichtigsten Updates

BYD HVB Stromspeicher der vierten Generation – modularer Hochvolt-Heimspeicher auf LFP-Basis mit hoher Energiedichte, verbessertem BCU-System und modernem Premium-Design

Mit der Plus-Generation BYD HVM+ / HVS+ startet die vierte Ausbaustufe der bekannten Battery-Box-Serie. BYD bringt damit zwei Speicherlinien auf den Markt, die technisch überarbeitet wurden, aber auf dem bewährten, modularen Aufbau der bisherigen HVM- und HVS-Systeme basieren. Für Installateure, Planer und Anlagenbetreiber bedeutet das: vertraute Hardware, kombiniert mit einer modernisierten Batteriesteuerung, höherer Spitzenleistung und einer deutlich vereinfachten Inbetriebnahme.

In diesem Beitrag erfährst du kompakt, was sich mit der neuen Generation verändert hat, wie sich BYD HVM+ / HVS+ von den Vorgängern unterscheiden und für welche Anwendungsfälle sich die Plus-Modelle besonders eignen.

Einführung in die BYD HVM+ / HVS+ Systeme

Die bisherigen Modelle BYD Battery-Box Premium HVM / HVS haben sich als modulare Hochvoltspeichersysteme etabliert, die sich flexibel skalieren lassen. HVS arbeitet mit Modulen von rund 2,56 kWh, HVM mit Modulen von etwa 2,76 kWh. Pro Turm sind bei HVM nutzbare Speichergrößen von ca. 8,3 bis 22,1 kWh möglich, bei HVS von 5,1 bis 12,8 kWh. Über drei parallel geschaltete Türme lassen sich so bis zu 66,3 kWh (HVM) bzw. 38,4 kWh (HVS) realisieren.

Mit der vierten Generation führt BYD nun HVM+ und HVS+ ein. Die Speichergrößen bleiben erhalten, doch die Systeme erhalten eine neue Batteriekontrolleinheit (BCU), eine automatische SOC-Anpassung, verbesserte Spitzenströme und eine moderne App-Unterstützung. Parallel dazu bringt BYD mit HVB eine neue Blade-basierte Speichergeneration auf den Markt. Wenn du dich für diese Linie interessierst, findest du die BYD HVB Speicher direkt im Shop.

BYD HVB Speicher – Speichergeneration 4.0

Einordnung in die Speichergeneration 4.0

Die sogenannte Speichergeneration 4.0 steht bei BYD für eine einheitliche Software- und Steuerungsbasis über alle aktuellen Systeme hinweg. Während die erste und zweite Generation vor allem den modularen Aufbau etabliert hat, bringt die vierte Generation eine modernisierte BCU mit sich, die automatische SOC-Balancierung, Ferndiagnose und OTA-Updates (Over the Air) unterstützt.

Damit rücken BYD HVM+ / HVS+ näher an die neue HVB-Linie heran, ohne deren Blade-Zellen zu übernehmen. Für die Praxis heißt das: einheitlichere Inbetriebnahmeprozesse, vereinfachte Wartung und eine klarere Weiterentwicklung der Software über alle Systeme hinweg.

Technologische Neuerungen der Plus-Generation

Die wichtigste Änderung ist die neue Batteriekontrolleinheit (BCU) und die damit verbundene intelligente Steuerung. Wesentliche Punkte:

  • Automatische SOC-Anpassung: Bei Neuinstallation oder Erweiterung muss der Ladestand der einzelnen Module nicht mehr manuell angeglichen werden.
  • Ferndiagnose und OTA-Updates: Software-Updates können aus der Ferne eingespielt werden, Fehlerdiagnosen werden erleichtert.
  • Verbesserte Spitzenströme:
    • HVS+: von 50 A für 3 s auf 55 A für 15 s
    • HVM+: von 75 A für 3 s auf 80 A für 15 s
  • IP55-Schutzart: Innen- und geschützte Außenmontage sind möglich.
  • Zellchemie: Weiterhin bewährte LFP-Technologie (LiFePO4) mit langjähriger BYD-Erfahrung.
  • Garantie: 10 Jahre Herstellergarantie (zu den genauen Bedingungen verweisen die Garantiedokumente des OEM BYD).

Aufbau und technische Merkmale

Im Kern bleiben BYD HVM+ / HVS+ die gleichen modularen Hochvoltspeicher wie ihre Vorgänger. Die Module werden weiterhin zu Türmen gestapelt, die BCU sitzt oben auf dem Turm, und die elektrische Verbindung erfolgt über integrierte Kontakte. Das erleichtert die Installation, reduziert Fehlerquellen und sorgt für einen klar strukturierten Aufbau.

Größere Anpassungen finden auf der Steuerungs- und Softwareebene statt – nicht beim mechanischen Design. Für Installateure, die bereits mit HVM/HVS gearbeitet haben, bleibt der Montageprozess damit weitgehend unverändert.

Kapazitätsbereiche und Leistungsklassen

Die Plus-Generation übernimmt die bekannten Kapazitätsstufen der bisherigen HVM- und HVS-Systeme:

System Module je Speicher Speichergröße Max. Kapazität (3 Türme parallel)
BYD HVS+ 2–5 5,1 / 7,7 / 10,2 / 12,8 kWh 38,4 kWh
BYD HVM+ 3–8 8,3 / 11,0 / 13,8 / 16,6 / 19,3 / 22,1 kWh 66,3 kWh

Damit deckt HVS+ weiterhin den Bereich der kleineren bis mittleren Speichergrößen ab, während HVM+ für größere Anlagen und höhere Verbrauchsprofile ausgelegt ist.

Maße und Gewicht

BYD HVM+: 987–2187 mm (Höhe) × 610 mm (Breite) × 282 mm (Tiefe); Gewicht: 138,3–345,3 kg je nach Modulanzahl

BYD HVS+: 747–1467 mm (Höhe) × 610 mm (Breite) × 282 mm (Tiefe); Gewicht: 91,1–206,6 kg je nach Modulanzahl

Neue BCU 2.0

Die neue BCU 2.0 bündelt mehrere Verbesserungen in einem Bauteil: Sie übernimmt die automatische SOC-Balancierung, verwaltet OTA-Updates, ermöglicht Ferndiagnosen und vereinfacht den elektrischen Anschluss durch außenliegende Anschlüsse. Damit wird sowohl die Erstinbetriebnahme als auch die spätere Erweiterung eines Systems deutlich effizienter.

Vergleich HVM+ vs. HVS+

Die grundlegende Differenzierung zwischen HVM und HVS bleibt auch in der Plus-Generation bestehen: HVS+ ist für kleinere Speichergrößen optimiert, HVM+ für größere Kapazitäten und höhere Leistung. Beide Systeme nutzen dieselbe BCU und die gleiche Zellchemie, unterscheiden sich aber in der Skalierung und im erreichbaren Gesamtenergieinhalt.

Technische Unterschiede der Plus-Varianten

Wesentliche Punkte im Überblick:

  • HVS+: 2–5 Module, 5,1 bis 12,8 kWh; ideal für typische Einfamilienhaus-Anwendungen.
  • HVM+: 3–8 Module, 8,3 bis 22,1 kWh; ausgelegt für höhere Verbräuche oder größere Anlagen.
  • Beide Systeme profitieren von den erhöhten Spitzenströmen (55 A bzw. 80 A für 15 s).

Einsatzbereiche

BYD HVS+ richtet sich vor allem an Einfamilienhaushalte, die ihren Eigenverbrauch steigern und eine kompakte, modulare Speicherlösung einsetzen möchten. BYD HVM+ spielt seine Stärken dort aus, wo mehr Kapazität und höhere Leistungsreserven gefragt sind, etwa bei größeren Wohngebäuden oder kleineren Gewerbebetrieben.

Kompatibilität mit Wechselrichtern

Die Wechselrichterkompatibilität ist ein zentraler Punkt in der Planung von Speichersystemen. Laut Stand 30.09.2025 sind BYD HVM+ / HVS+ mit folgenden Wechselrichterserien kompatibel:

  • Kostal Plenticore G2 / G3
  • Solis S6 3P
  • GoodWe ET

Für Q4/2025 sind zusätzliche Kompatibilitäten mit Kaco und Fronius angekündigt.

Installation und Inbetriebnahme

Mit der Plus-Generation zielt BYD darauf ab, die Zeit von der Montage bis zur betriebsbereiten Anlage weiter zu verkürzen. Die bekannte Turmstruktur bleibt erhalten, allerdings wird das Installationsverfahren durch die neue BCU und das Anschlussmanagement nochmals vereinfacht.

Modularer Aufbau

Die Module werden wie bisher gestapelt, die BCU sitzt oben. Interne Verkabelungen sind nicht notwendig, da die Verbindung über das Stapelsystem erfolgt. Das reduziert Fehlerquellen und macht die Erweiterung durch zusätzliche Module übersichtlich.

App-Unterstützung und Konfiguration

Die Inbetriebnahme und Konfiguration werden über die BYD App unterstützt. Sie ermöglicht Zugriff auf wichtige Betriebsdaten, Firmware-Updates und grundlegende Einstellungen des Speichersystems. In Kombination mit den OTA-Update-Funktionen der neuen BCU lassen sich Systeme dadurch langfristig aktuell halten.

Für welche Anlagen eignet sich HVM+ / HVS+?

BYD HVS+ ist für Anwender interessant, die im Einfamilienhaus eine solide Speicherbasis mit typischen Kapazitäten zwischen 5 und knapp 13 kWh suchen. BYD HVM+ eignet sich für größere Lastprofile – etwa größere Wohngebäude, Mehrfamilienhäuser oder Kleingewerbe mit erhöhtem Energiebedarf.

Einfamilienhäuser

In typischen Residential-Szenarien bietet HVS+ eine gute Balance aus Kapazität, Investitionskosten und Flexibilität. Die automatische SOC-Anpassung erleichtert dabei sowohl die Erstinstallation als auch spätere Erweiterungen.

Kleingewerbe

Für kleinere Gewerbebetriebe oder größere Wohnobjekte ist HVM+ mit seinen größeren Kapazitätsstufen die passendere Wahl. Durch drei parallel geschaltete Türme lassen sich bis zu 66,3 kWh realisieren, was auch für höhere Tagesverbräuche ausreichend Spielraum bietet.

Einschränkungen

Trotz der technischen Weiterentwicklung gibt es klare Grenzen bei der Kombination verschiedener BYD-Generationen. Für die Planung und Erweiterung von Bestandsanlagen ist es wichtig, diese Einschränkungen zu berücksichtigen.

Kombination mit HVB

Die neue Blade-basierte HVB-Linie und die Plus-Modelle sind technisch unterschiedlich aufgebaut. Eine Parallelschaltung oder Kombination der Plus-Generation mit BYD HVB Speichern ist daher nicht vorgesehen.

Kombination mit älteren BYD-Modulen

Auch die Vorgängergenerationen HVM/HVS ohne Plus-Zusatz können nicht mit HVM+/HVS+ gemischt werden. Innerhalb eines Turms und bei der Parallelschaltung dürfen nur gleichartige Module derselben Generation eingesetzt werden.

Fazit

Mit BYD HVM+ / HVS+ hebt BYD seine bewährten Battery-Box-Systeme auf die nächste Entwicklungsstufe. Die Plus-Generation verbindet die bestehende, praxiserprobte Hardware mit einer neuen BCU, automatischer SOC-Anpassung, verbesserten Spitzenströmen und erweiterter App- und Update-Unterstützung. Die Kapazitätsbereiche bleiben dabei unverändert, sodass die Systeme weiterhin von kleinen Einfamilienhausanwendungen bis hin zu größeren Projekten eingesetzt werden können.

Wer eine modulare, skalierbare und technisch gereifte Speicherlösung für seine PV-Anlage sucht, findet in HVM+ und HVS+ eine konsequente Weiterentwicklung der bekannten BYD-Plattform. Wenn maximale Energiedichte oder Blade-Technologie im Vordergrund stehen, lohnt zusätzlich ein Blick auf die BYD HVB Speicher, die als weitere Säule der vierten Speichergeneration zur Verfügung stehen.

Häufig gestellte Fragen

Sind HVM+ und HVS+ mit älteren BYD Modulen kompatibel?

Nein. Die Plus-Generation ist nicht mit älteren HVM- oder HVS-Modulen kombinierbar. Erweiterungen sind nur mit gleichartigen Modulen derselben Generation möglich.

Kann ich BYD HVM+ / HVS+ mit BYD HVB kombinieren?

Nein. Die BYD HVB Serie basiert auf einer anderen Technologie. Eine Parallelschaltung oder Kombination ist technisch nicht vorgesehen.

Welche Vorteile bietet die neue BCU 2.0?

Die BCU 2.0 ermöglicht automatische SOC-Anpassung, OTA-Updates, Ferndiagnose und ein vereinfachtes Anschlussdesign. Dadurch wird die Installation schneller und die Wartung effizienter.

Welche Wechselrichter sind mit HVM+ und HVS+ kompatibel?

Aktuell (Stand 30.09.2025) sind Kostal Plenticore G2/G3, Solis S6 3P und GoodWe ET kompatibel. Weitere Kompatibilitäten mit Kaco und Fronius sind angekündigt.

Bleiben die Speichergrößen bei der Plus-Generation gleich?

Ja. HVS+ bietet weiterhin 5,1 bis 12,8 kWh pro Turm, HVM+ 8,3 bis 22,1 kWh. Die Verbesserungen betreffen Steuerung, Spitzenstrom, BCU und Installationskomfort.

 

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